SWM

Exhibitions:
Eins zu Eins Festival, 2020, Curators: Max Brand / Bastian Sistig, Alte Münze, Berlin, Germany
Theoretisch geht's mir gut, 2021, Curator: Lina Louisa Krämer, Kunsthalle Mainz, Mainz, Germany
Performance:
Eins zu Eins Festival, 2020, Curators: Max Brand / Bastian Sistig, Alte Münze, Berlin, Germany

EN
SWM (2020) by Samantha Bohatsch is the second part of the trilogy IMR / SWM / TC and was commissioned for the Eins zu Eins Festival at the Alte Münze – a place where the DDR Reichsmark was once minted from aluminum. This material runs through the installation as both an aesthetic and symbolic element: aluminum rims serve as pedestals for the speakers, and a shimmering Lycra curtain reflects the light, making boundaries both visible and permeable.

SWM – Shine With Me – deals with dissolution, shifting, and the assignment of value. It explores the moment when two become one, through overlapping and concealment. It reflects the longing for what could be – and the disillusionment when it finally arrives. It raises the question of who determines what holds meaning and what it means to not fit into this framework.

The work captures the moment when value assignments shift – when what was once important is suddenly devalued. Inspired by conversations and interviews with people who lived through the DDR and the period of reunification, SWM addresses the feeling of standing between worlds. The work makes palpable the longing for recognition and stability, while simultaneously boundaries blur and dissolve.

This contradiction also runs through the sound work: the oscillation between desire and loss, between tenderness and hardness, between the wish for closeness and the need to detach.

DE
SWM (2020) von Samantha Bohatsch ist der zweite Teil der Trilogie IMR / SWM / TC und wurde als Neuproduktion für das Eins zu Eins Festival in der Alten Münze entwickelt – einem Ort, an dem früher die DDR-Reichsmark aus Aluminium geprägt wurde. Dieses Material zieht sich als ästhetisches und symbolisches Element durch die Installation: Aluminiumfelgen als Sockel für die Lautsprecher, ein schimmernder Lycra-Vorhang, der das Licht reflektiert und Grenzen sowohl sichtbar als auch durchlässig macht.

SWM – Shine With Me – handelt von Auflösung, Verschiebung und der Zuweisung von Wert. Von dem Moment, in dem zwei zu eins werden, von Überlagerung und Verdeckung. Von der Sehnsucht nach dem, was sein könnte – und der Ernüchterung, wenn es da ist. Es geht um die Frage, wer bestimmt, was Bedeutung hat, und was es bedeutet, nicht in dieses Raster zu passen.

Die Arbeit greift den Moment auf, in dem Wertzuschreibungen sich verschieben – wenn das, was eben noch von Bedeutung war, plötzlich entwertet wird. Inspiriert von Gesprächen und Interviews mit Menschen, die die DDR und Wendezeit erlebt haben, setzt sich SWM mit dem Gefühl auseinander, zwischen Welten zu stehen. Dabei wird die Sehnsucht nach Anerkennung und Beständigkeit spürbar, während gleichzeitig Grenzen verschwimmen und sich auflösen.

Diese Widersprüchlichkeit durchzieht auch die Soundarbeit: das Schwanken zwischen Verlangen und Verlust, zwischen Zärtlichkeit und Härte, zwischen dem Wunsch nach Nähe und der Notwendigkeit, sich zu lösen.

Soundscape: Alie O.
Text Layout: Susann Massute
Photographic documentation Eins zu Eins Festival: Jonas Fischer
Photographic documentation Theoretisch geht's mir gut: Norbert Miguletz